Du wolltest immer wieder fit werden.
Hast es wieder und wieder versucht.
Aber irgendwas hat dich immer aufgehalten…
Was war deiner Meinung nach das größte Hindernis auf deinem Weg zu einem gesunden, schmerzfreien Körper?
Vielleicht war es die fehlende Zeit. Oder dir hat einfach die Motivation gefehlt, dich regelmäßig zu bewegen.
Möglicherweise hattest du sogar eine Verletzung, die dich viele Wochen - wenn nicht sogar Monate aufgehalten hat…
Hast du dein persönliches Hindernis vor Augen? Gut.
Nun stell dir vor: Deinen allergrößten Feind kennst du vermutlich noch gar nicht.
Er hindert dich gerne mal daran, regelmäßig Sport zu machen und fit zu bleiben…
Und dieser Feind ist anders.
Er kennt dich besser als du dich selbst kennst. Er studiert jede einzelne deiner Bewegungen und Entscheidungen - seit deiner Geburt.
Wenn du gegen ihn kämpfen willst, ist das so, als würdest du gegen einen Schachcomputer spielen, der alle deine Spielzüge voraussehen kann…
Der Gegner, von dem ich hier spreche, ist nichts Geringeres als:
Dein EGO.
Was ist das Ego überhaupt?
Die Bedeutung des Wortes “Ego” ist nicht eindeutig festgelegt - in der Wissenschaft wird es als Ersatz des Wortes “Ich” verwendet und umgangssprachlich wird es manchmal fälschlicherweise mit “Selbstwertgefühl” gleichgesetzt.
Aber dein Selbstwertgefühl sollst du natürlich nicht bekämpfen - hier geht es stattdessen um die folgende Bedeutung des Wortes “Ego”:
- eine ungesunde Überzeugung von deiner eigenen Wichtigkeit
- wenn Selbstvertrauen zu Arroganz wird
- eine unrealistische Einschätzung deiner eigenen Fähigkeiten aufgrund von verzerrter Selbstwahrnehmung
Und dieses falsche Verständnis von einem selbst macht unzählige Dinge im Alltag viel komplizierter als sie sein müssten!
Ich wette mit dir, dass dein Ego dich beim fit und gesund werden aufhält - das gilt besonders in folgenden Fällen:
- Du hast Schwierigkeiten, regelmäßig Sport zu machen
- Du hast keinen Spaß an Bewegung
- Du verletzt dich immer wieder bei deinem Training
Scheinbar gibst du alles. Und trotzdem kommst du einfach nicht voran.
Da muss doch also ein unsichtbares Hindernis versteckt sein!
Zum Glück gibt es nur einen Ort, an dem du nach diesem Hindernis - deinem Ego - suchen musst: In dir selbst.
Die einfachste Möglichkeit, dem Ego auf die Pelle zu rücken geht so:
Hinterfrage deine alltäglichen Handlungen, Gedanken und Gewohnheiten. Am besten regelmäßig.
Nun folgen die häufigsten Beispiele, wie dich dein Ego daran hindern kann, regelmäßig Sport zu machen - um dauerhaft fit sein zu können.
Los geht’s!
So hindert dich dein Ego - 5 Beispiele
Diese verschiedenen Situationen, in denen dein Ego deine Entwicklung und deine Möglichkeiten begrenzt, kannst du in verschiedene Kategorien einteilen.
Im Folgenden zeige ich die 5 wichtigsten Probleme im Detail - und die natürlich die passende Lösung:
Beispiel 1: Dein Ego blockiert dein Mindset
In diesem Beispiel ist dein Mindset (deine Art zu denken) das Problem.
Deine Gedanken sind so oder so ähnlich:
- Ich kenne immer die richtige Lösung.
- Ich beschäftige mich schon lange mit diesem Thema und andere können mir nichts mehr beibringen.
- Spezielles Beispiel: Ich kenne schon alle Sportarten und Übungen - für mich ist das alles nichts.
Aber mit dieser gedanklichen Herangehensweise blockierst du dir unglaublich viele Möglichkeiten, etwas Neues kennenzulernen - vor allem etwas über dich selbst zu lernen!
Die Lösung:
Übe dich im “Anfänger-Mindset” - so oft es geht! Das folgende Zitat beschreibt diese Denkweise sehr treffend:
Jeder Mensch ist dir auf irgendeinem Gebiet überlegen, wo du etwas von ihm lernen kannst.
Rufe dir dieses Zitat oder deine Gedanken zu dieser Denkweise so oft es geht ins Gedächtnis - dann wirst du immer häufiger automatisch daran denken und die Denkweise Stück für Stück in deinem Unterbewusstsein abspeichern.
Fühle dich so oft es geht als “der Anfänger” oder “der Schüler” - nur so kannst du von jedem Problem und jeder Herausforderung etwas lernen!
Konkretes Beispiel:
Sei offen gegenüber neuen Trainingsarten und Bewegungsmethoden: So kannst du den Spaß für Sport und Training wieder entdecken!
Übrigens: Auch das Growth Mindset kann hier unglaublich viel helfen, wenn du deine Denkweise noch weiter verbessern willst!
Beispiel 2: Du vergleichst dich oft mit Anderen
Bei diesem Beispiel ist das größte Problem, dass dein Ego immer der oder die Beste sein - und sich dadurch immer mit anderen Menschen vergleichen will.
Und dadurch wertest du dich selbst jedes Mal ab, wenn du mal einen Vergleich verlierst - das treibt deine Motivation für Sport natürlich schnell in den Keller!
In vielen Teilen der Welt wird man zwar so erzogen, sich immer mit anderen zu vergleichen, und dadurch seinen eigenen “Wert” zu ermitteln.
Heutzutage ist das Vergleichen besonders einfach geworden: Durch Social Media im Internet… Aber das heißt ja nicht, dass du es auch machen musst! 😉
Die Lösung:
Sich mit anderen Menschen zu vergleichen, macht tatsächlich überhaupt keinen Sinn. Ich zeige dir warum:
- DU bist einzigartig - kein anderer Mensch hat genau dasselbe erlebt wie du!
- Was bringt dieser Vergleich? Er zeigt einfach nur, dass zwei Menschen verschieden sind - mehr nicht.
- Sich durch einen solchen Vergleich ab- oder aufzuwerten, wird keinem der beiden etwas bringen - besonders langfristig geht das eher nach hinten los!
Wenn du dir darüber bewusst wirst, dass bewertendes Vergleichen sinnlos ist - dann wirst du langfristig glücklicher sein!
Natürlich musst du nicht nur davon überzeugt sein, dass Vergleiche nutzlos sind - du solltest auch tatsächlich so schnell es geht damit aufhören, dich im alltäglichen Leben mit anderen Menschen zu vergleichen.
Konkretes Beispiel:
Sobald du aufhörst, dein sportliches Können und deine Trainingsmethode mit anderen zu vergleichen, hast du auf einmal beide Hände - und vor allem den Kopf - frei: für Sport und Bewegung, die DIR Spaß macht! 😉
Beispiel 3: Dein Ego hindert dich am Erreichen deiner Ziele
Machst du deinen Erfolg von speziellen Zielen abhängig?
Deine Trainingsziele könnten zum Beispiel so aussehen:
- jede Woche dreimal 5km am Stück laufen
- 30 Sekunden den Handstand halten können
- Morgens nach dem Schlafen schmerzfrei zu sein
Wenn du deine Zufriedenheit von dem Erreichen von derartig speziellen Zielen abhängig machst, dann kann das nur in die Hose gehen!
Denn sobald du eine deiner eigenen Erwartungen nicht erfüllst, demotivierst du dich dadurch selbst. Und schon hast du keine Lust mehr auf dein Training…
Die Lösung:
Du musst Erfolg für dich ab jetzt anders definieren - im Idealfall wird deine Zufriedenheit und deine langfristige Motivation komplett unabhängig vom Erreichen deiner Ziele:
Erfolg ist die innere Ruhe, die daraus folgt, dass du weißt: Du hast dein Bestes gegeben, um der Beste zu werden, der du werden kannst.
Eigentlich ist es sehr simpel:
Löse dich komplett von deinen Erwartungen - an dich selbst und im Bezug auf deine Trainingsziele. So oft es geht.
Stattdessen bist du einfach damit zufrieden, wenn du das Gefühl hast, dass du alles gegeben hast.
Wenn du aber merkst, dass du noch mehr hättest geben können - merk dir das und versuche nächstes Mal noch mehr zu geben! 🙂
Beim Ändern der eigenen Denkweise braucht es wie immer etwas Übung, um die neue Perspektive im Unterbewusstsein zu verankern - hier ein paar Tipps:
- Erinnere dich ganz bewusst in alltäglichen Situationen an die neue Sichtweise!
- Klebe dir Erinnerungs-Zettel an Orte, wo du die neue Denkweise besonders brauchst!
- Unterhalte dich mit anderen Menschen über diese Art, sich von seinen Erwartungen zu lösen - dann geht das Abspeichern noch schneller!
Wenn du dich dann von deinen Erwartungen trennen kannst, hast du direkt mehr Kraft und Motivation für regelmäßigen Sport - du wirst es merken! 😉
Beispiel 4: Du willst keine fremde Hilfe annehmen
Glaube mir, ich kenne diese Gedanken nur allzu gut:
- Ich will alles selber machen.
- Keine Hilfe von außen annehmen - denn ich muss es doch allen beweisen, dass ich es auch allein schaffen kann!
- Bloß nie zugeben, dass ich auch nicht alles weiß - oder alles allein schaffen kann…
So denken viele Menschen - besonders die Männer. Weil wir ja nach draußen immer die Starken sein und nie unsere Schwächen zeigen wollen!
Wenn du nun aber beispielweise eine Verletzung hast, wäre es fatal, wenn du alles nur auf eigene Faust zu lösen versuchst! Denn dann kann sich deine Sportpause um Wochen oder Monate verlängern - und deine Motivation, dich zu bewegen, wird immer weiter abnehmen…
Die Lösung:
Gib ganz offen zu, dass du Hilfe oder Rat bei etwas brauchst. Das ist gar nicht so schwer, und fühlt sich super befreiend an!
Und langfristig hilft es dir enorm weiter, weil du von der Unterstützung anderer Menschen profitierst - und dadurch deinen Zielen und Träumen näherkommst.
Konkrete Beispiele:
Im Sport kann das wie gesagt Rat von einem anderen Menschen bei einer Verletzung sein.
Oder du hast ein besonders großes Problem, dich für Bewegung zu motivieren: Du könntest zum Beispiel einen Bekannten fragen, ob ihr zusammen Sport machen wollt!
Vielleicht fühlst du dich auch allgemein nicht wohl in deinem Körper und machst dich nun auf die Suche nach einer besseren Trainingsmethode, die zu dir persönlich passt - frag einfach die Menschen in deinem Umfeld nach ihren Ideen! 🙂
Beispiel 5: Du redest immer nur von deinen großen Plänen
Zum Schluss noch ein Problem, das oft unterschätzt oder komplett übersehen wird:
Du quatschst gerne mal zu viel - statt einfach an deiner Gesundheit, deinem Hobby oder deinen großen Zukunftsträumen zu arbeiten.
Dieses “ablenkende Geplapper” kommt manchmal auch in anderer Form vor - es ist dann aber immer noch genauso schädlich für dich. Hier ein paar Beispiele:
- unendlich viel über ein Thema lesen (zu viel Konsum, zu wenig Aktion)
- Fernsehen / Social Media / Handyspiele
- an anderen, unwichtigeren Dingen arbeiten
Das Ego will immer so schnell es geht eine Bestätigung, dass es auf dem richtigen Weg ist. Damit es sich immer gut und selbstbewusst fühlen kann.
Diese Bestätigung holt es sich durch das “Quatschen” - denn dadurch signalisiert du dir unterbewusst, dass du mit dem Thema vorankommst, über das du gerade sprichst.
Aber dabei kommst du doch gar nicht voran - du bist ja stattdessen eben nur am Quatschen!
Aber nicht vergessen:
Trotzdem macht regelmäßiges Reflektieren der eigenen Ziele und Wünsche Sinn. Nur gibt es eben einen großen Unterschied zwischen sinnvollem Planen und dem Fall, dass du NUR über die eigenen Pläne quatschst! 😉
Die Lösung:
Super simpel - aber natürlich nicht immer einfach umzusetzen:
Die einzige Verbindung zwischen Machen und Labern ist: beide vernichten sich gegenseitig.
Quatsche weniger. Tue mehr - für deine Gesundheit oder für was auch immer ein persönliches Ziel von dir.
Hier mal eine Gegenüberstellung beider Situationen - Quatschen vs. Machen:

Das klappt wirklich automatisch: Wenn du anfängst, mehr an deiner Gesundheit zu arbeiten, quatschst du auf einmal viel weniger über deine großen Ziele.
Und du willst doch tatsächlich fitter werden - und nicht immer nur davon reden, wie toll es wäre, schmerzfrei zu sein - oder? 😉
Konkretes Beispiel:
Wenn du also wirklich schmerzfrei und fit sein willst, dann musst du einfach anfangen mit Bewegung. Drüber zu quatschen wird dich kein Stück weiterbringen - es hindert dich viel eher!
Ohne dein Ego wird alles viel einfacher!
Sobald du anfängst, dein Ego zu bekämpfen - und es dadurch immer weiter loszulassen - wird dir alles Mögliche im Alltag deutlich leichter fallen.
Auch das Bewegen wird einfacher werden, sodass es dir nach und nach immer mehr Spaß machen wird! 🙂
Hier nochmal als Erinnerung alle 5 Beispiele, wie dich dein Ego aufhalten könnte:
- Deine Denkweise wird vom Ego blockiert - Beispiel: Du weißt immer alles besser.
- Du vergleichst dich mit anderen Menschen - und fühlst dich dadurch oft nicht gerade gut.
- Du machst deinen Gemütszustand abhängig vom Erreichen deiner Ziele - wenn du etwas nicht erreichst, fühlst du dich sofort schlecht.
- Du willst nie fremde Hilfe annehmen oder nicht zugeben, dass du ein Problem hast - vor allem bei den Männern verbreitet!
- Du redest immer nur von deinen großen Zielen - und fängst nie mal damit an, etwas für sie zu tun!
Was davon kommt dir besonders bekannt vor?
Fang einfach mit dieser einen Sache an, und versuche, deinem Ego ganz bewusst weniger Macht über deinen Alltag zu geben.
So wirst du bedeutend schneller fit werden - das wirst du bald sehen. 🙂
Und nun wünsch ich dir viel Erfolg im Kampf gegen dein Ego!