Es nervt, oder?
Immer diese Schmerzen! Kommen einfach so aus dem Nichts…
Du denkst vielleicht grad:
Mann, schon wieder hab ich Rückenschmerzen! Nicht das erste Mal diese Woche…
Nach einem langen Tag merkst du jetzt erst, wie sich dein Rücken anfühlt.
Wie stark die Schmerzen schon wieder sind! Aber woher kommen die denn schon wieder? Und warum wird das nicht besser?
Du holst dir eine Schmerztablette. Ein Glas Wasser. Und runter damit.
Hoffentlich wirkt das Zeug so schnell wie möglich…
Kommt dir diese Situation bekannt vor?
Kannst du deinen Schmerzen auch nichts Gutes abgewinnen? Und fragst dich, wozu sie eigentlich da sein sollen?
Dann hab ich was für dich:
Die 3 großen Stärken, die jeder Schmerz für dich bereithält - und wieso dir dein Körper mit den Schmerzen etwas Gutes tun will.
Klingt komisch - ist aber so.
Keine Sorge, ich erkläre dir in diesem Artikel, was ich damit meine. Und warum Schmerzen eben nicht nur Nachteile sondern auch Vorteile haben.
Legen wir los!
Einleitung in die Welt der Schmerzen
Jeder von uns hat ja schon mal erlebt, wie sich Schmerzen anfühlen.
Und du hast bestimmt bemerkt, dass diese Empfindungen wirklich sehr unterschiedlich sein können:
Mal fühlst du ein starkes Kribbeln, dann wieder nur ein schwaches Ziehen…
Oder ein unangenehmes Pieksen an einer unerreichbaren Stelle im Rücken - vielleicht aber auch ein eher unbestimmbarer, dumpfer Schmerz?
Genau weil das alles so vielfältig ist, zeige ich dir als Erstes, in welche Arten Schmerzen grundsätzlich eingeteilt werden können:
Welche Schmerzarten gibt es?
Wenn du in diesem Schmerz-Dschungel durchblicken willst, kann das manchmal echt verwirrend sein!
Aber alle diese möglichen Kombinationen lassen sich immer einer von den beiden folgenden zwei Schmerzarten zuordnen:
Akute Schmerzen und Chronische Schmerzen.
Akute Schmerzen halten immer nur eine recht kurze Zeit an - maximal hast du sie 2-3 Monate lang (bei einer großen Verletzung). Dann sind sie aber auch wieder vollkommen verschwunden.
Im Alltag kennst du Akute Schmerzen zum Beispiel hier:
- Als du als Kind mal unbedingt die warme Herdplatte anfassen wolltest. 😉
- Du hast dich wieder mal an einer offenen Schranktür gestoßen…
- Oder beim Salatschnippeln in den Daumen geschnitten?
- Der Muskelkater nach ungewohnter Belastung zählt aber auch dazu!
Chronische Schmerzen hingegen sind immer wiederkehrend oder halten länger als 3 Monate an. Und meistens verschwinden sie dann auch nicht, wenn sie es sich schon mal so gemütlich gemacht haben…
Hier ein paar Beispiele:
- langanhaltende Rückenschmerzen - echt fies!
- häufige Nackenprobleme oder Kopfschmerzen
- allgemeines Gefühl der Verspannung - du fühlst dich sehr oft unwohl in deinem Körper
Ach ja - bevor ich’s vergesse zu erwähnen:
Chronische Schmerzen entstehen aus Akuten Schmerzen, die du ignoriert hast!
Also lass deine Schmerzen nicht allein, sondern kümmer dich um sie!
Wodurch werden Schmerzen beeinflusst?
Jetzt fragst du dich aber bestimmt noch:
“Durch welche Dinge werden meine Schmerzen gelindert - oder sogar verstärkt?”
Grundsätzlich gibt es verschiedenste Einflussfaktoren, die über die Stärke und die Art der Schmerzen bestimmen.
Hier ein paar Beispiele:
- die Dauer und Qualität deines Schlafes
- Druck / Spannung auf deinen Muskeln (bei Verspannungen)
- Hitze oder Kälte in deiner Umgebung
- deine momentanen Gefühle und Gedanken
- dein allgemeines Stress-Level (zwischen Angst und Entspannung)
- die Größe und Art deiner Verletzung
Diese vielen Faktoren machen es natürlich schwer, deine persönliche Schmerzursache zu finden - darum soll es hier aber gar nicht gehen.
Weil Schmerzen durch so viele unterschiedliche Dinge beeinflusst werden, will ich dir nur empfehlen, diese ganzen Möglichkeiten im Hinterkopf zu behalten - eben besonders, wenn du nach der Ursache des Schmerzes forschst.
Übrigens: Wenn Ausruhen die Schmerzen nicht verbessert, wird dir mehr Bewegung im Alltag ganz bestimmt weiterhelfen - besonders bei Rückenschmerzen, Nackenproblemen oder Verspannungen!
Die 3 großen Stärken deiner Schmerzen
Nach dieser kurzen Einführung in die Welt der Schmerzen, kommen wir endlich zum Hauptthema dieses Artikels - die drei Stärken, die jeder Schmerz hat - und die dir dadurch weiterhelfen können.
Die folgenden Tipps sind allgemein gültig - und besonders nützlich bei Chronischen Schmerzen.
Los geht’s mit Stärke Nummer 1!
1) Sie schützen dich vor noch mehr Schmerzen
Schmerzen fühlen sich ja eigentlich nie toll an, oder?
Das hat auch einen einfachen Grund:
Dadurch, dass sie eben “schmerzhaft” sind, wirst du auf das Problem aufmerksam und gehst vorsichtiger mit der schmerzenden Stelle um.
Bezogen auf das Herdplatte-Beispiel von oben:
Wenn es Schmerzen nicht gäbe, würden wir die Hand einfach auf der warmen Herdplatte liegen lassen - dann würde die Hand zwar kuschelig warm werden - aber bald würdest du nix mehr davon spüren… 😉
Und wenn du dir mal den Finger verstaucht hast, wirst du den Finger automatisch weniger bewegen.
Jedoch weist nicht gleich jeder schmerzende Nacken auf eine Verletzung hin: Meistens ist die Muskulatur nur verspannt - dann bist du dort aber anfälliger für Verletzungen!
Daher sind Schmerzen oft ein Schutz vor Verletzungen - also auch davor, dass noch mehr Schmerzen entstehen:

Aber nicht vergessen:
Es gibt auch “gute Schmerzen” - beispielweise Muskelkater. In diesen Fällen signalisiert dir der Körper einfach nur, dass ein bestimmter Prozess im Gange ist.
Schmerzen weisen also nicht immer nur auf schlechte Dinge hin - aber so gut wie immer schützen sie dich! 🙂
2) Schmerzen können dein Mindset stärken
Auch dein Mindset (deine Denkweise) kann positiv von Schmerzen beeinflusst werden - hier die Erklärung:
Schmerzen tun von Natur aus weh, das ist ja irgendwie klar.
Aber ob du leidest, wenn du Schmerzen hast, ist eine ganz andere Frage…
Schmerzen und Leiden sind nämlich zwei komplett verschiedene Dinge!
Schmerz ist ein Gefühl, das von deinem Körper ausgeht. Es sagt dir, dass etwas Bestimmtes in deinem Körper passiert - es ist REAL.
Leiden bezieht sich darauf, wie du damit umgehst, wenn du Schmerzen hast. Es ist also deine eigene Bewertung des Schmerzes.
So entscheidest DU SELBST darüber, ob du leidest:
- Schmerz + Innerer Widerstand = Leid
- Schmerz + Akzeptanz = Kein Leid
Akzeptanz heißt hier aber nicht, dass du nichts am Schmerz ändern willst - du sträubst dich nur nicht gegen ihn!
Du kannst also immer selbst entscheiden, ob du durch Schmerzen leidest:

Du glaubst nicht, dass du das selbst in der Hand hast?
Lass mich den weltberühmten Neurologen und Psychiater Viktor Frankl zitieren:
Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.
Du kannst also tatsächlich selbst bestimmen, wie du auf Schmerzen reagieren willst - ob du leidest, oder nicht.
Wenn du dich also GEGEN Leiden entscheidest, wird dein Mindset letztendlich durch deine Schmerzen extrem gestärkt - und dafür kannst du ziemlich dankbar sein! 🙂
3) Deine Schmerzen bringen dich zum Handeln
Hast du schon mal etwas von der “Zufriedenheitsfalle” gehört?
Das ist der schlimmste Zustand, den es gibt. Glaub mir.
So erkennst du ihn:
Du bist zufrieden mit Allem. Und willst überhaupt nichts ändern. Egal was.
Du hast kein bisschen Motivation dazu, ein bestimmtes Ziel zu verfolgen. Und fühlst dich dennoch nicht schlecht genug, um etwas an deiner Situation zu verändern.
Dieser Zustand ist nie vollkommen präsent - aber bestimmte Lebensbereiche sind ab und zu davon betroffen. Manchmal auch deine Gesundheit.
Das heißt in dem Fall:
Du tust nichts für deine Gesundheit, weil es dir ja noch nicht schlecht geht. Oder die paar Wehwehchen sind noch nicht groß genug, um etwas zu verändern.
Aber jetzt kommt deine Rettung: Starke Schmerzen!
Sobald dir nämlich mal etwas wirklich wehtut, wirst du nicht mehr zufrieden mit dieser Situation sein.
Nimm jetzt aber bloß keine Schmerztablette!
Dann wärst du zwar wieder zurück in deinem “Zufriedenheitsmodus” - aber die Schmerzen würden ganz bestimmt bald wiederkommen…
Mach es lieber so:
Nutze deine Schmerzen als Motivation - und suche JETZT nach der Ursache!
Oder probiere einfach Dinge aus, die gegen die Schmerzen helfen könnten - aber keine neue Sorte von Tabletten!
Wenn du wirklich mal ein akutes Schmerzmittel brauchst, dann nutze lieber eine von diesen 10 Schmerzmittel-Alternativen - sie sind natürlich, wirken sehr gut und haben gleichzeitig keine störenden Nebenwirkungen.
Deine Schmerzen helfen dir also sehr dabei, die Schmerzursache oder eine passende Lösung zu finden - nämlich indem sie weniger werden, wenn du auf der richtigen Fährte bist.
Und allgemein gesehen bringen sie dich einfach zum Handeln - weil sie dich mit aller Kraft aus der Falle der Zufriedenheit herausziehen. Nicht selten fängst du dann auch an, andere Dinge in deinem Leben zu überdenken. 🙂
5 Tipps für den Umgang mit Schmerzen
Jetzt hab ich noch 5 Alltagstipps für dich - als Orientierung, wie du konkret mit deinen Schmerzen in Zukunft umgehen kannst.
Nutze diese Hinweise so oft es geht in deinem Alltag, nur dann holst du wirklich das Meiste aus deinen Schmerzen heraus! 😉
Tipp 1: Nimm weniger Schmerztabletten
Mein Tipp: Nimm so wenig Schmerztabletten wie möglich.
Betäube nicht gleich immer alle Schmerzen mit irgendwelchen Tabletten - der Schmerz ist ja wie gesagt nicht umsonst da!
Und wenn du die Schmerzen auch mal zulässt, fängst du an, die URSACHE der Schmerzen zu bekämpfen, statt immer nur das Symptom.
Nur das bringt dich langfristig voran - wenn du schmerzfrei werden willst!
Tipp 2: Schmerzen sind etwas Gutes für dich
Hier noch einmal die Erinnerung: Schmerzen fühlen sich natürlich nie toll an - aber sie sind immer etwas Gutes für dich!
Denn durch sie kannst du viel über dich lernen - meistens, dass du etwas an deiner Lebensweise verändern solltest.
Dokumentiere diese Erfahrungen am besten regelmäßig (z.B. in einer Notiz-App auf deinem Handy) - dann wirst du sehr leicht sehen, was du ändern musst, um deine Schmerzen loszuwerden.
Tipp 3: Es gibt unendlich viele Schmerzursachen
Wenn du nach der Ursache deiner Schmerzen forschst: Denke immer daran, dass es unglaublich viele Faktoren gibt, die sie beeinflussen.
Halte also nach verschiedenen Dingen Ausschau! Hier noch einmal ein paar beispielhafte Schmerzfaktoren: deine Schlafqualität, Kälte oder Wärme - und natürlich wie viel du dich bewegst.
Deine Gefühlslage und dein Stresslevel haben ebenfalls einen sehr großen Einfluss auf deine Schmerzen - besonders auch bei chronischen Problemen!
Tipp 4: Schmerzen bedeuten nicht gleich Leiden
Denk immer dran: Du kannst immer selbst darüber bestimmen, ob du unter deinen Schmerzen leidest - oder nicht!
Du sollst das Gefühl des Schmerzes nicht mögen - denn nur dann willst du sie ja auch beseitigen.
Aber sobald du damit aufhörst, dich dauerhaft innerlich gegen sie zu sträuben und dich selbst zu bemitleiden, wirst du deine Schmerzen viel besser ertragen können.
Vor allem der Glaube daran, dass es besser werden kann, wird das Leiden sehr stark verringern. Also: Fokussiere dich auf die Lösung deines Problems!
Tipp 5: Schmerzarten richtig unterscheiden
Dieser Punkt ist auch sehr wichtig: Ordne deine Schmerzen richtig ein!
Packe nicht gleich alle deine Schmerzen in die “Schmerzen-sind-böse-Schublade”:
Vor allem Muskelkater ist etwas ganz Normales, wenn du deinen Körper mit ungewohnten Bewegungen belastet hast.
Wenn du also eine neue Übung ausprobierst, dann ruf dir das in Erinnerung - sonst hörst du vielleicht gleich wieder mit der neuen Sache auf, nur weil du am nächsten Tag Muskelkater hattest… 😉
Deine Schmerzen wollen dir helfen
Schmerzen sind ja nicht umsonst da. Sie wollen dich nicht einfach so ärgern.
Sie wollen dir wirklich einfach nur helfen - indem sie dir unübersehbare “Schmerz-Zeichen” geben.
Und die darfst du nicht einfach mit Tabletten unterdrücken - denn sonst werden die Zeichen nur noch lauter wiederkommen.
Um schmerzfrei zu werden, ist es unabdingbar, sich selbst zu ändern - besonders deine Denkweisen und deine Gewohnheiten:
Wenn wir eine Situation nicht ändern können, müssen wir uns selbst ändern.
Du hast es in der Hand, gesund zu werden. Dich wohler in deinem Körper zu fühlen.
Lass dich nicht von negativen Gedanken über deine Schmerzen aufhalten - denn sie sind die Basis dafür, dass es überhaupt besser werden kann.
Hier noch einmal die 3 Stärken von Schmerzen als Übersicht:
- Sie schützen dich vor noch mehr Schmerzen
- Sie stärken deine Denkweise - Du entscheidest, ob du leidest!
- Sie bringen dich (endlich!) zum Handeln
Schreibe gerne einen Kommentar, welche Schmerzen du gern loswerden willst, die dich bisher immer genervt haben. 🙂