Was ist die häufigste Ursache für körperliche Schmerzen?
Na, weißt du es?
Ja genau, es ist Folgendes:
Zu wenig Bewegung.
Und zwar meistens VIEL zu wenig Bewegung.
Aber das ist so schwammig, nicht wirklich greifbar.
Du fragst dich vielleicht:
Wie genau entsteht denn da das Problem, dass zu deinen Schmerzen führt?
Und wann genau passiert das - also welche Auslöser sind für deine Schmerzen verantwortlich?
Diese Fragen zu beantworten ist nicht ganz einfach.
Aber wenn du systematisch an die Sache rangehst, dann kannst du ganz schnell die Ursachen hinter deinen Schmerzen finden.
Bist du bereit, die Ursachen hinter deiner Schmerzen zu finden?
Dann los! 🙂
Die verschiedenen Schmerzfaktoren
Schmerzen werden von den verschiedensten Dingen beeinflusst - und meistens bist du dir über die vielen Faktoren wahrscheinlich gar nicht bewusst.
Hier die häufigsten Faktoren:
- Art und Stärke von Verletzungen & Entzündungen
- Sinnesinformationen (Hitze, Kälte, physischer Druck auf Muskeln / Nerven)
- Gedanken, Gefühle, momentanes Stress-Level, vergangene Erfahrungen
Ja, auch die emotionalen Dinge beeinflussen deine Schmerzen, und zwar erheblich!
Diesen Einfluss unterschätzt man aber sehr oft - deswegen will ich dir nun den Schmerzkreislauf zeigen:

Deine Schmerzen werden demnach immer auch von deinen Gedanken und Gefühlen (negativ oder positiv) beeinflusst.
Oft einfach dadurch, dass du gar nicht damit anfängt, etwas gegen seine Schmerzen zu tun, weil du dich hoffnungslos oder hilflos fühlst. Obwohl es eigentlich klar wäre, dass es einem helfen würde…
Außerdem kannst du deine Schmerzen auch verstärken, indem du dich innerlich sehr stark gegen sie wehrst - statt die Situation grundsätzlich erst einmal so zu akzeptieren, wie sie ist.
Das heißt natürlich nicht, dass du deine Schmerzen nicht loswerden wollen sollst!
Wenn du Schmerzen gegenüber immer sehr negativ eingestellt bist, und richtig genervt von ihnen bist, dann hilft es auf jeden Fall, deine Schmerzen besser zu verstehen und eine andere Sichtweise auf sie zu bekommen.
Jetzt nochmal als kleine Übersicht - diese emotionalen Faktoren können deine Schmerzen verstärken:
- Stress
- Ängste
- Depressionen
- deine Überzeugung, ob die Schmerzen besser werden können (oder nicht)
- sehr starker innerer Widerstand gegen deine Schmerzen
Fazit - Die wichtigsten Schmerzfaktoren:
Schmerzen bedeuten nicht unbedingt gleich, dass etwas verletzt ist in deinem Körper. Es können auch einfach nur ein paar der anderen Schmerzfaktoren zusammenkommen und die Schmerzen erzeugen.
Vergiss nicht den riesigen Einfluss deiner Gedanken über deine Schmerzen, und wie du mit der Situation umgehst!
7 sehr verbreitete Schmerzursachen
Die folgenden Ursachen beziehen sich hauptsächlich auf alltägliche Schmerzen - also beispielsweise Verspannungen und die damit verbundenen Probleme.
Dewegen ist das hier natürlich keine vollständige Liste, sondern eine Sammlung typischer Alltagsbeispiele von Schmerzursachen. 😉
Los geht’s!
Ursache 1: Dauerhafter Stress
Langanhaltender Stress kann schnell zu Verspannungen im ganzen Körper führen.
Und zwar aufgrund des Fight-or-Flight-Modus (Kampf oder Flucht), der seit vielen Tausend Jahren in uns Menschen verankert ist:
In Stresssituationen spannt der Körper gezielt viele Muskeln an, um dir mehr Kraft und Schnelligkeit zu ermöglichen.
Wenn dieser Stresszustand aber nie endet, dann entwickeln sich diese dauerhaft angespannten Muskeln zu Verspannungen - diese wiederum können zu Schmerzen führen.
Also: Vermeide sehr lange Stresszustände lieber!
Ursache 2: Eintöniges Sitzen
Heutzutage sitzen wir unglaublich viel. Im Büro, im Auto, in der Bahn, am Esstisch und auf der Couch…
Das heißt also, wir verbringen einen Großteil unserer Lebenszeit in sitzender Haltung.
Und jetzt ist aber nicht die Dauer das Problem - sondern die Art und Weise: Einseitige Sitzposition, also seltenes Wechseln der Körperhaltung.
Meistens passiert das Ganze auch noch in besonders bequemen Sitzen, die die Signale des Körpers verstummen lassen - denn sie sorgen dafür, dass du nicht so schnell Schmerzen aufgrund einer eintönigen Sitzposition verspürst.
Normalerweise würden diese kleinen Schmerzsignale dafür sorgen, dass du deine Haltung immer mal wieder veränderst. Dadurch hättest du langfristig weniger Schmerzen - weil du dich eben viel regelmäßiger bewegst!
Mein Lesetipp dazu: Mehr Zeit für Bewegung finden - 7 effektive Strategien
Ursache 3: Hochgezogene Schultern
Der in Punkt #1 erwähnte Dauerstress kann besonders auch dazu führen, dass du (meist unbewusst) deine Schultern hochziehst. Und das dann meistens über sehr lange Zeiträume!
Dadurch können schnell Verspannungen im Bereich der Schultern und des Nackens entstehen - und Kopfschmerzen sind auch nicht unwahrscheinlich…
Das Hochziehen der Schultern kann aber auch noch durch eine andere Sache verursacht werden: Kälte oder Wind.
Unter diesen “kalten Umständen” erzeugt der Körper sehr häufig Verspannungen - nämlich, um dich vor Verletzungen durch ungewohnte Bewegungen zu schützen, welche bei kalten Temperaturen schneller passieren können.
Ursache 4: Einseitige Kopfhaltung
Heutzutage halten wir unsere Köpfe viel öfter und länger in immer den gleichen Positionen - besonders beim Surfen auf dem Smartphone und bei der Arbeit am Computer.
Meistens kommt dann auch noch der schon erwähnte Stress hinzu, und eventuell die hochgezogenen Schultern…
So erzeugst du sehr schnell einen idealen Nährboden für Nacken- & Schulterverspannungen, die dann wiederum Kopf- und Rückenschmerzen begünstigen.
Aber das alles willst du doch nicht, richtig? Dann brauchst du nicht gleich auf dein Smartphone oder den Bürojob verzichten - wechsel deine Kopfhaltung einfach hin und wieder mal.
Ursache 5: Häufiges Zähneknirschen
Durch den schon erwähnten Stress - und vor allem auch durch negative Gedanken, Ängste und Depressionen - kann man dazu neigen, mit den Zähnen zu knirschen.
Das hängt wieder mit dem in Tipp #1 erwähnten Fight-or-Flight-Modus zusammen, und erzeugt auf Dauer Muskelverspannungen im Kieferbereich.
Egal ob du nachts oder tagsüber mit den Zähnen knirschst - in beiden Fällen wirst du irgendwann Schmerzen dadurch bekommen.
Was hier hilft, ist vor allem Entspannung (wodurch auch negative Gedanken weniger werden können), gezielte Bewegung des Kiefers und ein Bewusstsein darüber, wann du (tagsüber) mit den Zähnen knirscht. So findest du die spezielle Ursache noch schneller. 🙂
Ursache 6: Zu wenig essen oder trinken
Wahrscheinlich weißt du es schon - zu wenig zu essen kann Probleme mit dem Kreislauf hervorrufen. Zum Beispiel, wenn du während der Arbeit vor lauter Konzentration vergisst, etwas zu essen.
Genauso trinken die meisten von uns aber auch viel zu wenig - denn wenn du Durst hast, dann ist das ein Signal dafür, dass du schon VIEL zu wenig getrunken hast. Du solltest also immer schon vor dem Durstgefühl etwas trinken.
Und beide Dinge - zu wenig essen oder zu trinken - können durch ihre Auswirkungen auf den Kreislauf auch unsere Empfindung von Schmerzen verstärken!
Ursache 7: Schlechte Schlafqualität
Fühlt sich dein Schlaf wirklich erholsam an? Wachst du morgens mit einem guten Gefühl auf?
Wenn nicht, dann kann das an vielen Dingen liegen - hier ein paar Beispiele:
- zu kurzer oder zu langer Schlaf
- oft unterbrochener Schlaf
- Schlafen auf dem Bauch
- mit viel Stress oder Sorgen eingeschlafen
- eine zu weiche Matratze
Und die eben aufgezählten Dinge können Auslöser deiner Schmerzen sein:
Entweder indirekt, indem sie deine Schlafqualität und dadurch deine Wahrnehmung von Schmerzen beeinflussen.
Oder direkt, indem sie während des Schlafens zu Muskelverspannungen führen, die einem dann am folgenden Tag Schmerzen bereiten…
Also frag dich: Könnten meine Schlafgewohnheiten eine Mitschuld an meinen Schmerzen tragen?
Natürlich gibt es noch viel mehr Dinge, die Schmerzen auslösen können.
Wichtig ist nur, dass du dir grundsätzlich darüber bewusst bist, dass es eben so viele verschiedene Schmerzfaktoren gibt. Sonst übersiehst du schnell mal die wahre Ursache hinter deinen Schmerzen.
Und so gut wie immer sind mehrere Schmerzauslöser im Spiel - das hat aber auch etwas Gutes: Denn es bedeutet, dass du dann verschiedene Möglichkeiten hast, deine Schmerzen zu bekämpfen. 🙂
So findest du deine Schmerzursache
Wie gesagt: Es gibt unglaublich viele verschiedene Schmerzursachen.
Aber so lange du weißt, dass es machbar ist, die Auslöser deiner Schmerzen zu finden und dadurch der Schmerzfreiheit immer näherzukommen, wirst du es auch wirklich schaffen.
Falls du noch Zweifel daran hast, schau dir unbedingt mal das Growth Mindset an!
Jetzt hab ich noch eine kleine Anleitung für dich - wie du in 3 Schritten deine ganz persönliche Schmerzursache findest:
Schritt 1: Mache ein paar Experimente im Alltag
Um etwas Neues über dich herauszufinden, musst du auch etwas Neues ausprobieren - natürlich auch, wenn es um deine Schmerzen geht!
Also konkret: Du musst ein paar Schmerzfaktoren gezielt beeinflussen, um Wissen über deine Schmerzen und ihre Ursachen sammeln zu können.
Hier ein paar Beispiele dieser Schmerz-Experimente:
- Bewege dich einen Tag lang regelmäßig (z.B. alle 30 Minuten für 5 Minuten)
- Gehe bewusst früher schlafen, sodass du auf jeden Fall 8-9 Stunden Schlaf bekommst
- Verbringe extra viel Zeit im Sitzen - oder im Stehen
- Trinke besonders viel Wasser (stell dir eine Flasche griffbereit!)
- Schaue mal einen Tag lang nicht auf dein Handy (wegen der Kopfhaltung)
- Entspanne dich vor dem Einschlafen (mit Meditation, einer Übungsroutine, ruhiger Musik oder einem tollen Buch)
Du kannst dir natürlich auch deine eigenen Experimente ausdenken. 🙂
Für den Notfall ist es natürlich auch ok, wenn du bei diesen Experimenten mal ein Schmerzmittel nehmen musst - denn noch wichtiger als das Vermeiden jeglichen Schmerzes ist es, etwas über sich selbst zu lernen!
Aber vermeide am besten, einfach nur Schmerztabletten zu nehmen - benutze lieber eine dieser 10 natürlichen Schmerzmittel.
Schritt 2: Halte deine neuen Erkenntnisse fest
Im ersten Schritt hast du neue Erfahrungen gesammelt.
Nun musst du sie aber auch notieren, damit du sie nicht wieder vergisst!
Dazu kannst du dir die folgenden Fragen am Ende des Tages stellen:
- Wann hatte ich heute Schmerzen?
- Wann und wodurch wurden die Schmerzen stärker?
- Wann hatte ich heute keine Schmerzen?
- Wann und wodurch wurden die Schmerzen weniger?
Statt dir abends diese Notizen zu machen, kannst du dir aber auch immer sofort (während du Schmerzen hast) deine Empfindungen notieren - z.B. in einem kleinen Notizbuch oder einer Notiz-App auf deinem Handy.
Wichtig: Da ja nicht jeder Tag gleich ist, macht es auch Sinn, jedes Experiment mehrmals zu machen. So kannst du dann die Erfahrungen von mehreren Tagen vergleichen.
Schritt 3: Untersuche deine Notizen
Der letzte Schritt - nun kommst du deiner Schmerzursache endlich auf die Spur!
Jetzt musst du nur noch die festgehaltenen Erfahrungen über de von Schritt #2 genauer untersuchen - frage dich:
- Welche schlechten Gewohnheiten kannst du beim Blick auf die Situationen erkennen, in denen die Schmerzen stärker wurden?
- Was für Dinge scheinen deine Schmerzen zu verbessern? Hängen sie mit deinem Experiment zusammen?
Anhand dieser Erkenntnisse kommst du den Ursachen deiner Schmerzen mit jedem Experiment näher.
Und du sammelst eine klare Übersicht, welche alltäglichen Dinge du vermeiden solltest (weil sie die Schmerzen verstärken) und welche Sachen Lösungsansätze für deine Schmerzen sind.
Wichtig: Bewahre diese ganzen Notizen gut auf - gerne auch in digitaler Form!
Versuche, die Ursachen hinter deinen Schmerzen wirklich(!) zu verstehen
Sobald du deine Schmerzen - und ihre Ursachen - wirklich verstehst, sind sie natürlich noch nicht weg.
Aber du findest sehr schnell den richtigen Lösungsweg für dein Problem.
Und schon das allgemeine Wissen über die vielen (auch psychischen!) Schmerzfaktoren kann die Schmerzen an sich lindern - weil du anders über die ganze Situation denkst.
Die konkreten Automatismen herauszufinden, die deine Schmerzen auslösen - DAS ist nützliches Wissen!
Zu wissen, was man weiß, und zu wissen, was man tut - das ist Wissen.
Also: Starte mit ein paar “Schmerz-Experimenten” und erforsche deine Gewohnheiten - und damit auch deine Schmerzen.
Viel Spaß beim Ausprobieren und viel Erfolg! 🙂